Der kegelförmige Auerberg - eine Erhebung im Alpenvorland an der Grenze zwischen den Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben übertrifft mit seinen Höhe von 1055mtr den knapp 22 km Luftlinie nordöstlich gelegenen und wesentlich bekannteren Hohen Peißenberg um knapp 70 Meter.
Die Aussichtsplattform auf dem Dach der St. Georgskirche bietet ein Alpenpanorama, das vom Wendelstein im Osten , über das Wettersteingebirge im Osten,die Ammergauer Alpen bis hin zu den Allgäuer Alpen und zum Bregenzer Wald im Westen reicht.
Erste Spuren der Besiedelung um den Auerberg in der Jungsteinzeit – ca. 2500 Jahre vor Chr. – sind seit 1918 durch den Fund eines Steinbeils im Ort Heggen belegt. Um ca. 1200 bis 1000 vor Chr. siedelten vereinzelt Illyrer aus dem Balkan. Ab dem 8. Jahrhundert vor Chr. brachten die eingewanderten Kelten die neue Technik des Salzbergbaus, sowie der Eisenverhüttung und -verarbeitung mit. Sie legten die Grundlage für eine intensivere bäuerliche Wirtschaftskultur und erbauten die schon vom griechischen Geographen Strabo erwähnte, mit dem Auerberg in Zusammenhang gebrachte und vermutlich dort lokalisierte Festung Damasia.
Mit Damasia in Verbindung gebracht wird besonders der Auerberg, (1055 m ü.M.) ein kegelförmiger Berg vor den Alpen (Oberbayern-Allgäu). Hier soll eine keltisch-römısche Festung mit dem Namen Damasia gewesen sein. Dabei taucht Damasia als Keltenburg(Oppidum)und römisches Heerlager auf. Womit sıe zugleich die höchste Römerstadt Deutschlands ist. Ausgrabungen ergaben ein von einer weitläufigen Stadtmauer (Ringwall) umgebenes städtisches Siedlungsgebiet (Therme, Fabrica, u.a.m.), auf der Gipfelregion des größten voralpenländischen Berges am Lech (röm. Licca, Likka), der archäologisch in zwei Zonen unterteilt worden ist, den Schlossberg östlich und den Kirchberg westlich. Strabo schreibt ".....Vindeliciern,...ihre Städte sind.....Kambodunum und Damasia, gleichsam die Burg der Likattier." Hier ist Damasia als Felsenburg („Akropolis“) beschrieben,als Hauptstadt des keltischen Stammes der Likatier (= Bewohner des Lechgebiets). Da am Lech aber keine auch nicht annähernd vergleichbare Höhenburg liegt, muss der Auerberg das gesuchte Damasia sein. Bestätigt wird diese Folgerung darin, dass nur 5% des Auerberges archäologisch untersucht worden sind, also die Belege unter der Erde liegen, womit die archäologische Bestätigung noch in Aussicht steht, sobald genügend Geldmittel die restlichen 95% freilegen werden. (*) Was anhand antiker Literatur über Strabo, in Verbindung zur Topografie und antiker Bodenstruktur zweifelsfrei bereits heute identifizierbar ist, kann also der archäologischen Sekundierung harren. Ein Fund eines alten Marktsiegels andernorts, in Zusammenhang eines Warentausches, „Sigilium Civium et Communitatis ad Damasiam“(Siegel der Bürger und Gemeinde Damasia), mag den Namen der Stadt belegen.
Die Alternativen Füssen oder Dießen widersprechen in allen Punkten dieser Zuordnung. Denn Füssen ist das keltisch-römische Foetibus und enthält keine inhaltliche Ähnlichkeit zu Damas (indoeuropäisch-keltisch: Ziege,Schaf,-Haustierzüchter), dem Ursprung des Wortes Damasia. Und Dießen ist topografisch primär keine Höhensiedlung, Höhen-Burg, sondern ein Ort am großen See, dem Ammersee. Höhenburg und Seelage dagegen schließen sich gegenseitig aus. Die eine ist von Ziegen,Schafen umgeben, während am See die Fische dominieren. Hingegen die Schafzüchter idealtypisch Namensgeber des Auerberges sind. Augsburg scheidet völlig aus, da ihr alle Kriterien entgegenstehen, obwohl es Stimmen gibt, die dort Damasia verortet sehen wollen. Es ist keine Höhenburg, die Topografie der Schafzucht fehlt, der begriffliche Wechsel von Damasia auf Augusta Vindelicorum ist sprachtektonisch unhaltbar und logisch abwegig. Tatsachen, die gegen den Auerberg sprechen, sind jedoch, dass der Berg im Gegensatz zu Augsburg und Füssen nicht direkt am Lech liegt, aber Damasia als Hauptstadt der Likatier ( = Bewohner des Lechgebietes) bezeichnet wurde.
Ein weiteres Argument gegen den Auerberg ist, dass es sehr ungewöhnlich für eine "Hauptstadt" ist, dass die Siedlungstradition völlig verschwunden ist. Alle anderen bei Strabo genannten Städte wie Brigantia = Bregenz und Campodunium = Kempten existieren als Stadt weiter. Da die Römer Damasia zerstört haben, könnte es auch sein, dass sie eine Umbenennung der Stadt vorgenommen haben und damit eine neue Namenstradition gesetzt haben. Die Ableitung Damasia von Damas = Schaf ist fraglich.
Eine weitere Deutungsmöglichkeit ist die Ableitung von dem Namen der Göttin DANA. Widerlegung dieses durch keinelei Beleg gestützten rein spekulativen Widerspruchs: Weder ist von Hauptstadt die Rede, noch ist haltbar, dass eıne exponıerte Höhenburg, dıe nur 6 km geradlınıg zum Lech hın abfaellt, schon nıcht mehr Lechbewohner eınschliessen, sie nıcht mehr repraesentieren können soll? Das ıst grundlegend falsch, denn der Lech hat wıe dıe Iller eın historisches Eınzugsgebıet von beıdseıtıg 20km. Eın weıterer hıstorıscher Irrtum ıst,dıe Römer hätten die Stadt zerstört. Richtıg ıst, dıe Römer hatten dıe Stadt verlassen: da ın dıesem Sinne diıe Stadt am Auerberg verschwunden ist und auch gleichzeıtıg der Namen Damasiıa, ıst keıne andere Konklusion als das Zusammenfallen beider möglıch. Dass andere Staedte weiterexıstieren beweıst in diesem Zusammenhang historısch, logisch und faktisch niıchts, denn mehrere Städte in "Asia minor" aus der Zeit Strabos wie Daedala oder Calynda wurden auch aufgegeben. Dıe Ableıtung von Damas ıst grundlegend etymologıscher Natur und betrıfft dıe ındoeuropaeısche Fruehgeschıchte ın dıe der Auerberg gleıchermassen faellt. Hıer lıegt ebenfalls Eındeutıgkeıt vor, hıngegen weder eıne etymologısche Spur noch ırgendeın Sınngehalt zu eıner Goettın Dana führt. Der Einwand gegen den Auerberg ist ein Einwand von Meinungen mit märchenbelastetem Wunschdenken, gestützt auf naive Irrtümer.Insofern spricht keinerlei wissenschaftliches Tatsachenmaterial gegen den Auerberg als das historische Damasia Strabo`s.
Im Gegenteil: Ausgrabungen von G.Bersu und Dr. Ulbert ergaben einen "...jener rätisch-römischen Brandopferplätze.", die Auerberg/Damasia sogar als einen keltischen Nachweisplatz belegen, der Kempten/Cambodunum fehlt (Dr.Weber). Womit Auerberg/Damasia die quellenschriftlich und archäologisch-historisch älteste Stadt Deutschlands ist.
Nach einer keltisch-römischen Entscheidungsschlacht zur Zeit von Drusus und Tiberius (ab 15 v. Chr.) stand die Region um den Auerberg für die nächsten Jahrhunderte unter römischer Vorherrschaft. In der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts ist ein militärischer Stützpunkt samt Zivilsiedlung durch Funde belegt. Eine Abzweigung der Via Claudia führte aus der Rosshauptener Gegend am Auerberg vorbei in Richtung Norden wo sie auf die Straße Cambodunum (Kempten) – Abodiacum (Epfach) stieß.
Germanische Alemanneneinfälle in der Zeit der Völkerwanderung führten zu einer flächendeckenden Landnahme und ab dem 6. und 7. Jahrhundert zur Entwicklung einer keltisch-alemannisch-römischen Mischbevölkerung. Gleichzeitig gewann das Christentum an Boden. Die Urpfarrei St. Georg auf dem Auerberg dürfte bereits in der Zeit um 800 entstanden sein.
(*) Aktuellere Grabungen an der Ostseite (archäolog. Schlossberg) brachten weitere Funde zutage, die z.T. in einem neu errichteten Museum in Bernbeuren mit ausgestellt werden (siehe u.a. Internet-Link).....
Literaturquellen/Hinweise:
Internet Links:
Von Damasia und anderen Geschichten - Augsburger Allgemeine
Website der Keltengruppe Damasia
Museum in Bernbeuren - Allgäuer Auerbergmuseum